Emma Watson, britische Schauspielerin und Aktivistin, *1990

SDG #12 - Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen

„Haben Sie vor, sich später beruflich mit magischem Recht zu befassen, Miss Granger?“ – „Nein, das habe ich nicht. Ich hoffe, dass ich etwas Gutes in der Welt bewirken kann!“ So beantwortet Hermine Granger, die Freundin Harry Potters, im siebten und letzten Band der berühmten Buchreihe eine Frage des Zaubereiministers Rufus Scrimgeour.
Emma Watson, die Hermine in den Harry-Potter-Filmen spielte, wurde durch ihre Rolle weltberühmt. Womöglich ist der Satz in ihrem Kopf hängengeblieben. Denn heute, als erwachsene Frau, tut sie Dinge, die aufhorchen lassen. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Menschen verantwortlicher mit der Welt umgehen. In unserer Kampagne „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen“ ist Emma Watson die Sinnfluencerin für das Sustainable Development Goal Nr. 12: nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen.

Kleidung mit Verstand kaufen

Als UN-Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte wirft die Schauspielerin ihre Berühmtheit für Anliegen in die Waagschale, bei denen andere Frauen sich nur mühsam Gehör verschaffen können. Auch bei einem anderen Thema setzt sie ihre Popularität ein: dem Konsumverhalten in Zeiten des Klimawandels. Hier wird Watson sehr speziell: Sie will mehr Verantwortung beim Kauf von Kleidung. Warum ausgerechnet dies?

Mehr als Flug- und Schiffsverkehr zusammen

Die Textilindustrie zählt zu den größten Klimasündern überhaupt. Sie war 2019 weltweit für den Ausstoß von 1,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten (also CO2 und anderen Treibhausgasen) verantwortlich. Das ist mehr, als Flug- und Schiffsverkehr zusammen verursacht haben.1) Dieser Schadensbeitrag ließe sich deutlich senken, ohne dass damit auch nur die mindeste Einbuße an Lebensqualität verbunden wäre. Nur etwas mehr Bewusstsein wäre vonnöten: weniger Kleidung kaufen und wenn, dann möglichst aus zweiter Hand oder von nachhaltig produzierenden Marken. Zu Nadel und Faden greifen, wenn etwas kaputt ist. Seltener waschen. Nur an der Luft trocknen.

Mit gutem Beispiel voran

Warum fordert das ausgerechnet Emma Watson, die mit ihrem Geld ganze Luxusboutiquen samt Ware kaufen könnte? Weil sie offenbar zu denen gehört, die mit Herz und Verstand durchs Leben gehen. Manche, die schon alles haben, wollen trotzdem immer mehr. Andere, wie Watson, erkennen den schädlichen Mechanismus hinter solchen Wünschen – und wollen auf einmal weniger. Wenn solche Menschen dann vom Sparen reden, hören wir schon mal hin.
Selbst geht Watson übrigens mit gutem Beispiel voran. Auf den glitzernden Empfängen der Filmwelt tritt sie in Secondhand-Kleidung auf (ohne dabei weniger schick auszusehen als andere Prominente). Oder sie trägt Designermode aus Recyclingmaterial.

Modischer CO2-Abdruck

Es sind die Frauen und Mädchen ihres Alters, die Emma Watson anspricht. Und jüngere. Sie tut es zeitgemäß: auf ihrem Instagram-Account. Beispielsweise zeigt sie Euch, wie Ihr Euren persönlichen CO2-Abdruck in puncto Kleidung ermitteln könnt.
Wusstet Ihr zum Beispiel, dass Jeans, Kleider und Jacken den größten CO2-Ausstoß verursachen? Oder dass Rücksendungen beim Onlinekauf eine doppelte Klimasünde sind? Nicht nur wird dabei unnötig Diesel verbraucht; die zurückgesendete Kleidung landet meist auch noch in der Müllverbrennung. Über die weltweiten Hintergründe und Zusammenhänge bei der Herstellung von Textilien erfahrt Ihr mit Hilfe unseres Portals mehr.

Kleidung ist nur ein Aspekt.

Das Thema ist spannend. Abenteuerliche Geschichten verbergen sich hinter allem, was man kaufen oder worauf man verzichten kann. Natürlich ist Kleidung nur ein Aspekt. Auch über Handys wäre beispielsweise zu reden: über die neuen, für deren Rohstoffe Menschen in Ländern Afrikas und Lateinamerikas unter unsäglichen Bedingungen unter Tage schuften müssen. Und über die alten, die sich auf verseuchten Müllkippen türmen – etwa in Ghana. Brauchen wir wirklich jedes Jahr ein „cooles“ neues Handy?
Längst redet Ihr über all diese Kauf- und Verbrauchsthemen. Auch über klima- und umweltfreundliches Reisen und Essen. Wahrscheinlich werdet ihr den Älteren in diesen Dingen bald ein Vorbild sein. Dann nämlich, wenn es darum geht, nach den gewonnenen Erkenntnissen auch zu handeln.

Wie Ihr den Unterschied machen könnt

Bei kaum einem anderen Handlungsfeld könnt Ihr direkteren Einfluss nehmen als beim Konsum. Ihr entscheidet, was Ihr kauft und was Ihr liegen lasst. Damit entscheidet Ihr auch darüber mit, wofür es eine Nachfrage in der Marktwirtschaft gibt und wofür nicht. So könnt Ihr in Eurem Freundeskreis und innerhalb Eurer Familien mit gutem Beispiel vorangehen. Auf unseren Seiten findet Ihr alle Informationen zu nachhaltigem Konsum, die Ihr braucht. Bevor Ihr loslegt, denkt am besten noch einmal an Emma Watson, die nicht tut, was sie tun könnte, sondern etwas anderes, besseres. Und jetzt einfach weiterklicken zu unseren Angeboten! Bildung zu nachhaltigem Konsum: Hier findet Ihr und Eure Lehrer Angebote zu Lehrmaterialien, Workshops und Exkursionen.

1) www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/

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